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Das Bremer Klarinettenquartett gibt es seit 1988.
Die ersten Konzertprogramme beinhalteten ausschließlich Musik des 20. Jahrhunderts, von Neoklassizismus bis Avantgarde. Bei allem Bemühen um Authentizität war jedoch nicht lange zu übersehen, daß die Literaturgrenzen eng gesteckt sind. Enger jedenfalls, als es dem musikalischen Potential eines Klarinettenquartetts entspräche. Der Erkenntnis folgten zwei Schritte - in verschiedene Richtungen.
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Wir arbeiten mit Komponisten zusammen, die sich für unser Quartett interessieren und konnten das Repertoire um einige wichtige Werke bereichern. Der Ausdrucksreichtum eines Klarinettenquartetts besitzt für die zeitgenössische Komposition einen unbestreitbaren Reiz.
Der andere Schritt führte ins 18. Jahrhundert. Als Bläserformation stehen auch wir in der Tradition der Divertimenti, der Unterhaltungsensembles der Mozart-Ära. Damals war es durchaus üblich, populäre Melodien via Kammermusik zu verbreiten. Was Oboen, Klarinetten, Fagotte spielten, wurde in den Straßen gesungen.
Solche traditionellen Bearbeitungen sind inzwischen ein fester Bestandteil unseres Repertoires.
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Doch die Möglichkeiten reichen weiter, und da das Klarinettenquartett einer Zeit der allgemeinen Experimentierfreude entstammt, scheuen auch wir die Experimente nicht.
Das heißt zum Beispiel Bach spielen. Albinoni. Oder Scarlatti.
Das mag gewagt sein oder nicht, wir suchen dabei sehr sorgfältig aus, was sich wirklich für unser Ensemble eignet, und gerade durch die ungewöhnliche Instrumentierung einen neuen Reiz erhält.
Die Praxis der Bearbeitung eröffnet noch ein weiteres Feld: die nichtklassische Unterhaltungsmusik.
Die künstliche Trennung von E- und U-Musik hat noch kein Komponist ernsthaft durchgehalten. Aber sie macht einen Großteil der Patina aus, die der klassische Konzertbetrieb angesetzt hat.
Darum ist es uns wichtig, Grenzüberschreitendes zu spielen, Musik, die sowohl ernst als auch unterhaltend ist. Oder nur unterhält. |
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Hier haben wir uns keine Grenzen gesetzt. Von den Comedian Harmonists über Tango und Jazz bis zu den Beatles spielen wir alles, was Qualität hat und sich für Klarinettenquartett eignet. Und das aus einem guten Grund, der der eigentliche Antrieb unser künstlerischen Tätigkeit ist:
Es macht Spaß. |